Japan stellt Corona-Regelbrecher an den öffentlichen Pranger
Japan, das Land des Lächelns und einer ausgeprägten Schamkultur, hat eine ganz eigene Methode, wie es mit dem Coronavirus, vielmehr mit Corona-Regelbrechern, umgeht.
Die Regierung versucht nun mit einer neuen Vorschrift, Personen, die sich nicht korrekt an die eingeführten Grenzkontrollmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus halten, mit öffentlichen Outings und Demütigungen zu beschämen.
Der öffentliche Pranger für Regelbrecher ist somit wieder eingeführt – in diesem Fall ist es ein Online-Pranger im Internet.
So wurden die vollen Namen dreier Personen, die aus dem Ausland zurückgekehrt waren, sich aber nicht regelkonform bei den Behörden gemeldet und somit gegen die Quarantänevorschriften verstoßen hatten, im Internet veröffentlicht.
Das Gesundheitsministerium verkündete am Montag, dass die drei japanischen Delinquenten nach ihrer Rückkehr aus dem Ausland vorsätzlich jeden Kontakt mit den Behörden vermieden hatten und komplett abgetaucht waren.
Auf Twitter löste dies unter den Nutzern wilde Spekulationen über die Aufenthaltsorte und Arbeitsplätze der drei Regelbrecher aus.
Zudem berichtete das Ministerium kurz nach der Einführung dieser neuen Vorschrift von täglich 100 Eingereisten, die sich nicht an die zweiwöchige Selbstisolation gehalten hatten. Daraufhin drohte das Außenministerium zugereisten Personen, die sich dabei erwischen lassen, mit einem Entzug der Aufenthaltsgenehmigung.
14 Tage Quarantänepflicht für alle Reisenden
Bekanntermaßen müssen alle Personen in der Olympia-Blase 14 Tage lang in Quarantänepflicht. Infizierte Athleten müssen in ein Quarantänehotel umziehen. Aber auch für zahlreiche Journalisten, die extra aus dem Ausland anreisten, führte kein Weg an einer zweiwöchigen Selbstisolation im Hotel vorbei – und das trotz negativem Test oder vollem Impfschutz. Gastfreundschaft sieht anders aus. Diverse Medien berichteten über verschlossene Hotelfenster, fehlende Frischluft, schlechtes Essen, Trinkwasserknappheit und andere „unmenschliche Zustände“.
Außerhalb der Olympia-Blase galten bisher nicht ganz so strenge Maßnahmen. Jetzt zieht das japanische Gesundheitsministerium aber andere Register, um die Pandemie einzudämmen. Ob Ausländer oder Japaner – wer sich nach einer Rückkehr oder Ankunft in Japan nicht an die 14-tägige Selbstquarantäne hält, bekommt Ärger.
Kontrollanrufe und tägliche Berichterstattung
Wie die Olympiateilnehmer müssen Besucher und Rückkehrer ihren Gesundheitszustand und ihre Körpertemperatur täglich in einer Smartphone-App eingeben.
Das Ortungssystem des Handys muss stets eingeschaltet bleiben, damit geprüft werden kann, ob das Hotel oder die Wohnung auch wirklich nicht verlassen werden.
Zudem darf die Behörde jederzeit einen Kontrollanruf machen und verlangen, dass man die Kamera einschaltet, um den aktuellen Standort zu überprüfen.
Verschärfte Maßnahmen wegen Ausnahmezustand
Japan erlebt aktuell eine fünfte Infektionswelle. Die Corona-Fallzahlen steigen steil an und nicht alle COVID-19-Erkrankten können im Krankenhaus behandelt werden.
Am Donnerstag letzter Woche überstieg die Zahl der Neuinfektionen landesweit erstmals die 10.000 Marke. Die Behörden einigten sich darauf, die COVID-19 Maßnahmen in acht weiteren Präfekturen zu verschärfen. Sechs davon sind bereits in vollem Ausnahmezustand.
Besonders ernst scheint die Lage in Tokio zu sein – mittlerweile werden täglich über 3.000 Neuinfektionen gemeldet. Am Donnerstag wurde mit über 5.000 Neuinfektionen der höchste Tageswert aller Zeiten gemessen.
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